Grüne zu Gasbohrungen im Weltnaturerbe Wattenmeer: Reiner Aktionismus von Schwarz/Rot in Hannover

Die Grünen in Wilhelmshaven erklären ihr klares Nein zu den von der GroKo in Hannover unterstützten Gasbohrungen vor Borkum.

Alexander von Fintel, Kandidat LTW’22

Der Grüne Landtagskandidat Alex von Fintel betont: „Wir sind bereit Maßnahmen zu unterstützen, die für die Versorgungssicherheit im kommenden Winter sorgen. Die geplanten Gasbohrungen im Wattenmeer könnten aber erst in drei Jahren relativ kleine Gasmengen liefern, und würden große Risiken für ein besonders sensibles Ökosystem bedeuten. CDU und SPD müssen endlich lernen, der Öl- und Gaslobby auch mal ‚Nein‘ zu sagen.

Volker Hasenmüller
Volker Hasenmüller, Sprecher GRÜNE Wilhelmshaven

Auch wenn es schmerzt, stellen sich die Grünen zum Beispiel dem Energy-Hub mit schwimmendem LNG-Terminal, neuer Gaspipeline und Lagerung in Etzel nicht in den Weg so Volker Hasenmüller, Sprecher des Grünen Kreisverbandes: „Das fällt uns Klimaschützenden wirklich schwer. Die Umstellung auf Grünen Wasserstoff muss unbedingt früher erfolgen, Planungen mit Flüssiggas bis Ende 2043 sind nicht erforderlich und nicht hinnehmbar. Zur Sicherstellung der Wärmeversorgung der Bevölkerung, insbesondere für die kommenden Winterperioden, haben wir das trotzdem akzeptiert.“ Gleichzeitig drängen die Grünen auf Verkürzung der Fristen für die Umstellung der Anlagen auf Wasserstoff.

 

Antje Kloster, Fraktionssprecherin

Antje Kloster, Fraktionssprecherin der Grünen im Wilhelmshavener Rat erklärt: „Das niederländische Unternehmen One Dyas erwartet im Wattenmeer vor Borkum Erdgasmengen in Höhe von 60 Mrd. Kubikmetern, etwa die Hälfte davon im deutschen Teil der Nordsee. Die aktuell beantragte Fördermenge beträgt 7,5 Mrd. Kubikmeter wobei erst ab dem Jahr 2025 jährlich ca. 1,4-2 Mrd. Kubikmeter gefördert werden sollen und das bei einem jährlichen Verbrauch von 100 Mrd. Kubikmetern in der Bundesrepublik. Der akute Bedarf in den nächsten drei Wintern kann also nicht mit diesem Projekt verringert werden!
Diese Erdgasförderung an der Grenze zum Weltnaturerbe Wattenmeer sorgt mit dieser geringen jährlichen Fördermenge nicht für eine längerfristige Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Es gefährdet aber das empfindliche Gleichgewicht im Wattenmeer und birgt zudem deutliche Risiken für Mensch und Umwelt.
Der Beschluss der GroKo in Hannover zementiert erneut nur das Festhalten an Klimakillern, statt endlich mit der so dringend notwendigen Energiewende ernst zu machen.

Ulf Berner, Fraktionssprecher

Ulf Berner, Fraktionssprecher der Grünen im Wilhelmshavener Rat ergänzt: „In der Schifffahrt wie bei der Öl- und Gasförderung wird immer wieder behauptet, dass alles absolut sicher sei. Nur haben wir Küstenbewohner – grade wieder unmittelbar durch das in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli im Watt vor Wilhelmshaven havarierte Tankschiff – als auch vermittelt durch Nachrichten von anderen Küsten in der ganzen Welt, allzu oft die Erfahrung gemacht, dass es diese Sicherheit nicht gibt. Statt den Ausbau fossiler Energien bis 2043 zu zementieren und dadurch eine erhebliche Gefährdung des Weltnaturerbes Wattenmeer z.B. durch Erd-bzw. Seebeben, Inselabsenkungen und Küstenverschmutzungen zu riskieren, müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit voller Kraft vorantreiben und endlich ernst machen mit Energieeffizienz und Reduzierung des Verbrauches!