Grüne Wilhelmshaven fordern Ratsvorsitzenden Becker zur Entschuldigung auf

Kritik an Sozialverband beleidigend und völlig unangebracht

Alexander von Fintel

Der Präsident des niedersächsischen Sozialverbandes Bernhard Sackarendt hatte die Entscheidung des Rates kritisiert, die es Taxifirmen erlaubt, eine Gebühr von zehn Euro für den Transport von nicht klappbaren Rollstühlen zu verlangen. Dafür wurde er vom Ratsvorsitzenden Stefan Becker (WIN@WBV) scharf kritisiert.

Es herrscht völlige Übereinstimmung im Vorstand der Wilhelmshavener Grünen, dass dieses Vorgehen eines Ratsvorsitzenden unangemessen und nicht würdig ist. „Ein Lobbyverband, wie es der SoVD ist, hat nun mal die Aufgabe, sich für sein Klientel stark zu machen, und das auch mit starken Worten“, findet Vorstandmitglied Georg Berner-Waindok.

Georg Berner-Waindok
Georg Berner-Waindok

„Glaubt Herr Becker wirklich, dass es undemokratisch ist, Entscheidungen des Rates zu kritisieren?“ fragt der Landtagskandidat der Grünen Wilhelmshaven, Alexander von Fintel. „Die Sichtweise des Sozialverbandes ist nachvollziehbar und legitim, die Entscheidung des Rates natürlich auch. Solche Meinungsverschiedenheiten gehören zu Demokratie dazu.“

Die Grünen stellen sich die Frage, ob Herr Becker wirklich glaubt, dass man mit ihm einverstanden sein muss, um Demokrat zu sein? Das wäre dann doch eine recht seltsame Denkweise eines Ratsvorsitzenden.

„Wir als Vorstand der Grünen stellen uns hinter die Taxiunternehmen, die die Mehrkosten ausgeglichen haben müssen, aber die Wortwahl von Becker war unterirdisch. Schadensbegrenzung ist das Gebot der Stunde. Eine solche Aussage des Ratsvorsitzenden schadet dem Ansehen der Stadt Wilhelmshaven. Eine öffentliche Entschuldigung ist dringend geboten“, finden Berner-Waindok und von Fintel.