Wilhelmshaven: „LNG Terminal – nur Erneuerbare bringen langfristig Unabhängigkeit“

Wilhelmshavener Grüne bereit, LNG-Terminal zu akzeptieren – Erdgas muss langfristig mit grünem Methan ersetzt werden

Alexander von Fintel

„Die Ankündigung des Bundeskanzlers, LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zu bauen, hat uns nicht wirklich überrascht“, erklärt Landtagskandidat der GRÜNEN, Alexander von Fintel. „Wir haben bereits Anfang letzter Woche aus Hannover gehört, dass Antworten auf unsere Unabhängigkeit von russischem Gas gesucht wurden, und dass LNG sehr hoch auf der Liste stand.“

Flüssiges Erdgas ist deutlich schlechter für das Klima als Erdgas aus der Pipeline, weil es mit viel Energie verflüssigt und verschifft werden muss. Außerdem bleibt die Sorge, dass besonders ineffizientes und mit umweltschädlichen Chemikalien gewonnenes Frackinggas aus den USA gekauft wird.

Die Alternative wäre LNG von der arabischen Halbinsel, und dort gibt es große Probleme mit Menschenrechten sowie mit der Finanzierung von islamistischen Terrorgruppen.

Ratsmitglied Ulf Berner
Ulf Berner

„Der Import von klimaschädlichem, fossilem LNG ist jetzt angesichts des russischen Angriffes auf die Ukraine leider notwendig“, so Ulf Berner, Fraktionssprecher der GRÜNEN  im Stadtrat Wilhelmshaven. „Uns ist es sehr wichtig, dass der Naturschutz bei der Überleitung des Gases durch oder über das Wattenmeer gesichert wird. Außerdem muss klar sein, dass LNG nur eine Übergangstechnologie sein kann, die möglichst schnell ersetzt werden muss. Es darf keine langfristige Verträge für den Import von flüssigem Erdgas geben!“

Ein neues Gas-Terminal ist  ein sinnvoller Schritt in Richtung Energiewende.

Das importierte Erdgas (LNG) muss mittelfristig durch flüssiges Methan ersetzt werden, das mit erneuerbarer Energie hergestellt wird. So genanntes grünes Methan ist auf dem Weltmarkt in nennenswerten Mengen noch nicht zu haben, aber das wird sich sicherlich ändern, denn weltweit werden viele Großprojekte geplant.

Ratsmitglied Antje Kloster
Antje Kloster

„Putins völkerrechtswidriger Krieg gegen die Ukraine zeigt schon wieder, dass die erneuerbaren Energien die einzige wirklich sichere Optionen sind“, sagt  Antje Kloster, stlv. Fraktionssprecherin und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima, Landwirtschaft und Brandschutz. „Wir möchten auf Dauer weder von Russland noch Saudi-Arabien noch den USA abhängig sein. Jede neue Windkraft- oder Solaranlage ist ein Schritt in Richtung Versorgungssicherheit.“