Sina Beckmann fordert mehr Engagement für Wangerooge 

Grüne Landtagskandidatin Beckmann informiert sich auf Wangerooge beim stellvertretenden Bürgermeister Peter Kuchenbuch-Hanken über die Probleme der friesländischen Inselgemeinde

 

Im Rahmen ihrer Friesland-Tour besuchte Beckmann Wangerooge und hatte konkrete Themen auf ihrer Liste: der Küstenschutz und die verschiedenen Baumaßnahmen. Bei der Besichtigung des Bade- und Burgenstrandes kam dann erneut die Frage der jährlichen Finanzierung zur Wiederherstellung des Touristenstrandes zur Sprache. Gerade in diesem Jahr hatte die finanziell klamme Inselgemeinde durch die gestiegenen Dieselpreise mit einer erheblichen Kostensteigerung dieser Maßnahme zu kämpfen.

Sina Beckmann
Sina Beckmann

Sina Beckmann sagte dazu: „Als Abgeordnete des Kreistages Frieslands kann ich berichten, dass der Landkreis Friesland diese wichtige Maßnahme jährlich mit 100.000 Euro unterstützt. Allerdings weiß ich auch, dass das mitnichten ausreicht. Wangerooge braucht hier mehr finanzielle Mittel. Das Problem wie immer: die Zuständigkeiten. Das ist sehr frustrierend.“

Aus der Presse war zu entnehmen, dass beim Besuch des Ministerpräsidenten Stephan Weil und Umweltministers Olaf Lies (beide SPD) im April auf Wangerooge das Land Niedersachsen die von den Stürmen des Winters in Mitleidenschaft gezogenen Inselgemeinden der Ostfriesischen Inseln im touristischen Sektor zusammen mit 2,5 Mio. Euro für Infrastruktur unterstützen wollte. „Die anderen Inselgemeinden bis auf Wangerooge haben diese Unterstützung schon erhalten, die Unterstützung für Wangerooge ist aber noch in der Prüfung. Das Strandareal, um das es dabei geht, gehört nicht dem Land Niedersachsen, sondern dem Bund und deshalb gibt es immer wieder dieses Hin und Her.“ zeigte sich Kuchenbuch-Hanken verärgert. Sina Beckmann versprach, sich der Sache anzunehmen.

 

Sina Beckmann und Peter Kuchenbuch-Hanken am Bahnsteig in Wangerooge
Sina Beckmann und Peter Kuchenbuch-Hanken am Bahnsteig in Wangerooge | Bild: privat

 

Am Bahnhof haben beide dann den Baufortschritt des Ausbaus des Bahnsteiges begutachtet. Diese Baumaßnahme, bei der überwiegend die Barrierefreiheit der An- und Abreise vom und ans Festland hergestellt werden soll, wird von der Deutschen Bahn (DB/ SIW) noch in diesem Jahr am Bahnhof im Inseldorf und am Bahnsteig im Westen, bei den Schullandheimen, hergestellt. Auch die Wagons sind schon entsprechend umgebaut.

 

 

Kuchenbuch-Hanken bemängelt aber: „Der Umbau des Anlegers, sowohl was die Erhöhung und damit die Sturmflutsicherheit durch den ansteigenden Meeresspiegel, als auch der Ausbau der Barrierefreiheit, anbelangt, lässt leider noch Jahre auf sich warten.“

Die Firma N-Ports und die DB/ SIW wird mit dem Umbau am Westanleger erst beginnen können, wenn die Baumaßnahmen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes mit der Fertigstellung des Deckwerkes im Westen abgeschlossen sind. Durch die Anlieferung des schweren Materials für die Deckwerksbaumaßnahme wird befürchtet, dass der umgebaute Anleger dann schon wieder Schaden nehmen könnte. „Somit rechnen wir mit der Fertigstellung des Deckwerkes nicht vor 2026, das zeichnete sich schon bei der letzten Inselbereisung der Küstenschutzeinrichtungen im Frühjahr ab.“ so Kuchenbuch-Hanken weiter. Mit den Holzprovisorien auf dem Anleger, die die Barrierefreiheit bis zum Umbau gewährleisten sollen, wird man somit noch Jahre leben müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schullandheime im Westen der Insel seit Beginn der Baumaßnahmen für das Deckwerk im Westen im Jahr 2016 mit erheblichen Einschränkungen für ihre Gäste zu kämpfen haben und dass die Corona-Pandemie die finanzielle Situation zusätzlich stark belastet. Lediglich ein Bauabschnitt konnte von der WSV am Deckwerk bislang abgeschlossen werden.

„Die Baumaßnahmen auf Wangerooge sind immer wieder das Problem, weil verschiedene Zuständigkeiten von Bund, Land und Landkreis aufeinandertreffen. Unklar ist leider, ob die Ausschreibung der noch fehlenden drei weiteren Bauabschnitte schon raus ist. Ich werde mich darum kümmern.“ versprach Beckmann.

 

Fähre Wangerooge
Bild: Wassen@WikiCommons

Ein weiteres wichtiges Thema war der Zustand des Fahrwassers. Zuletzt berichtete die Presse, dass ein Fahrgastschiff mit 130 Kindern an Bord im Fahrwasser der Harle in der letzten Woche über Stunden festgekommen war. Auch hierzu erkundigte sich die Kreistagsabgeordnete und Landtagskandidatin der Grünen Sina Beckmann. „Es muss dringend etwas passieren.“, so Kuchenbuch-Hanken. Umweltminister Olaf Lies hatte auf Antrag der Wangerooger Grünen zu einer Expertenrunde nach dem Zufrieren der Fahrrinne im Februar 2021 eingeladen, um über geeignete Maßnahmen für das Fahrwasser zu beraten.

„Seit Jahren hat sich an dem Zustand des Fahrwassers, angefangen von der Versandung im Hafen Harlesiel, über die geringe Tiefe und Breite des Fahrwassers entlang des Westleitdamms, bis hin zum Fahrwasser der Einfahrt des Anlegers wenig Positives getan. Die DB/ SIW musste wegen zu wenig Tiefgang schon im November 2021 bis Ostern 2022 ständig den Fahrplan ändern, da der Anleger auf Wangerooge nur noch bei Hochwasser angelaufen werden konnte, was dann vor Ostern mit der Havarie der MS Wangerooge direkt vor dem Anleger ihren Höhepunkt hatte“, berichtet Kuchenbuch-Hanken.

Die WSV hatte nach Ansicht von Kuchenbuch-Hanken viel zu spät mit den Unterhaltungsarbeiten begonnen. Bereits seit November 2019 hatte die DB/ SIW auf diesen Umstand der zu geringen Tiefe der Hafeneinfahrt Wangerooge aufmerksam gemacht. Erst nach den Winterstürmen 2021/ 2022 wurde die WSV tätig. „Die Fahrrinne Harle/ Wangerooge ist die einzige Verbindung der Insel Wangerooge zum Festland. Sie dient nicht nur touristischen Zwecken, sondern in erster Linie der Daseinsvorsorge der Inselbevölkerung. Wenn diese Verbindung abreißt, gibt es keine Alternative! Das muss in den Fokus aller beteiligten Institutionen.“, so Sina Beckmann, die abschließend versicherte sowohl mit dem derzeitig zuständigen Umweltminister Olaf Lies, als auch nach der Landtagswahl am kommenden Wochenende, mit der/ dem dann neuen Amtsinhaber/in, dieses Problem an höchster Stelle der Landesregierung in den Fokus zu rücken.