Wesermarsch: Siefken: „Als Landrat werde ich gegen eine erneute Weservertiefung stimmen!“ – Entscheidend für die GRÜNEN war die Zusage zum klimaneutralen Landkreis 2035.

„Wir sind stolz auf unsere engagierten Mitglieder“, freut sich Jürgen Janssen, der als GRÜNES Vorstandsmitglied und Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion eine Doppelfunktion einnimmt. Drei Mal waren die GRÜNEN in der vergangenen Woche digital und in Präsenz zusammengekommen um über eine mögliche Mehrheitsgruppe und die Unterstützung eines Landratskandidaten zu beraten. Das gute Wahlergebnis und der engagierte Wahlkampf des eigenen Landratskandidaten Harm Ellinghusen haben die GRÜNEN in die komfortable Situation gebracht zu verhandeln, lobt Janssen. Grundlage der Verhandlung war das Wahlprogramm, welches die GRÜNEN Mitglieder in einem längeren Prozess gemeinsam geschrieben hatten.

„Die Verhandlungen mit der SPD waren gut. Die CDU hatte einfach selbst mehr mitgebracht und uns insbesondere bei den Themen Klimaschutz, Mobilität und bezahlbarer Wohnraum mehr gegeben.“ fasst Janssen die klare Entscheidung der Basis zusammen. Auf Grundlage der Sondierungsergebnisse könne man eine gleichermaßen verlässliche wie progressive Politik gemeinsam mit einem dritten Partner erwarten.

Die GRÜNEN Wesermarsch haben nach eigenen Angaben versucht, möglichst vergleichbare Bedingungen bei der Befragung der verbliebenen Landratskandidaten zu schaffen. Drei Fragenkomplexe wurden den beiden Landratskandidaten Stephan Siefken und Dr. Frank Alhorn vorab zur Verwaltungsstruktur, zur Weservertiefung und wie man den Landkreis bis 2035 klimaneutral bekommt, gestellt. „Es gab kein richtig oder falsch. Dr. Frank Alhorn hat mit den Ausführungen zu seinen aktuellen Tätigkeiten begeistert. Stephan Siefken hat auf die gestellten Fragen für viele Mitglieder jedoch die besseren Antworten geliefert“, so Janssen.

Landratskandidat Stephan Siefken bestätigt dies: „Wir brauchen dringend eine Bilanzierung der klimaschädlichen Emissionen des Landkreises und müssen durch echte Einsparungen die Klimaneutralität 2035 herstellen. Der Landkreis habe da einfach eine Vorbildfunktion gegenüber den Menschen der Wesermarsch.“ Was dem 43-jährigen Stadländer ebenfalls wichtig ist. „Als Landrat werde ich gegen eine erneute Weservertiefung stimmen.“ Das mögliche Planfeststellungsverfahren würde Siefken nach eigenen Angaben kritisch begleiten.

Wütend wird Janssen, ob der Drohung einzelner SPD-Mitglieder, gegenüber dem eigenen Landratskandidaten: „Harm Ellinghusen hat aus eigener Kraft eine bemerkenswerte Karriere beim Landkreis gemacht. Lügen, wir hätten über seine Position verhandelt oder Drohungen seiner Karriere zu schaden, sind undemokratisch.“
Erstaunt zeigte sich der Fraktionsvorsitzende auch über die Aussagen von seiner Kollegen Hans Francksen (SPD) und Olaf Michalowski (UW). „Wir halten Dr. Frank Alhorn für einen hervorragenden Umweltwissenschaftler.“ Bisher habe der Landratskandidat der SPD ein Gespräch zur Entscheidung der GRÜNEN mit dem Vorstand abgelehnt. „Das können wir aber jederzeit nachholen,“ zeigt sich Janssen versöhnlich.