Wittmund: Detlef Schulz-Hendel, MdL, in Esens zum Bahn-Lückenschlussgespräch

Die Landesregierung verschläft den Anschluss

Detlef Schulz-Hendel und Sina Beckmann im Fachgespräch mit Vertreter*innen des VEJ sowie den Städten und Kreisen Wittmund, Norden und Esens über die Mobilitätswende, den Bahn-Lückenschluss, Fördermittel und Verkehrpolitik im Klimawandel.

Sina Beckmann brennt darauf aktiv zu werden: „Die Mobilität auf dem Land ist eines meiner Kernthemen. Wir brauchen die Küstenbahn, mehr Bahnhalte-Stellen, eine bessere Taktung und klimafreundliche Möglichkeiten von A nach B zu kommen.“ so Sina Beckmann.

Sie hatte sich Detlev Schulz-Hendel, Sprecher für Mobilität und Wirtschaft der Grünen Landtagsfraktion in die Region eingeladen. Dieser bohrt nun seit Jahren an diesem Thema aus der Opposition heraus und zeigt sich mittlerweile etwas ungeduldig, da das Land die im Klimaschutzprogramm aufgelegten Fördergelder für Bahnreaktivierungen bisher nicht nutzt. Inzwischen habe Baden-Württemberg schon 32 Projekte zur Bahnreaktivierung angemeldet. Auch bei der Veränderung der Bewertungskriterien für die Wirtschaftlichkeit von Bahnstrecken sei die Landesregierung nicht weitergekommen. Mit den bisherigen Kriterien, die vor allem an der Anzahl regionaler Pendler*innen ausgerichtet waren, hatten Bahnprojekte in ländlichen Regionen keine Chance.

Von links: Sina Beckmann (Bundestagskandidatin für Bündnis 90/Die Grünen), Reinhard Feldmann (stellvertretender Stadtdirektor Esens), Ingrid Rump (Wirtschaftsförderung Stadt Norden), Ulrike Maus (Samtgemeinderat Esens, Kreistag Wittmund), Detlev Schulz-Hendel (MdL B90/Die Grünen, Sprecher für Verkehrspolitik und Wirtschaft), Martin Mammen (Stadtrat Esens, Kreistag Wittmund), Tilli Rachner (Geschäftsführer Verkehrsregion-Nahverkehr Ems-Jade)

Die Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung aus Esens und Norden machten deutlich, dass insbesondere durch verkehrspolitische Fehler der Vergangenheit auf Bund, Landes- und kommunaler Ebene nun eine Lage entstanden ist, die den Erfordernissen von Verkehrspolitik in Zeiten des Klimawandels nicht gerecht wird.

„Für alle Bürger*innen und Gäste, die kein Auto fahren können und für viele junge Menschen, die dies nicht wollen, muss ein gut getaktetes Angebot für Bike, Bus und Bahn gemacht werden.“ fasst Ulrike Maus zusammen.

Der politische Wille vor Ort und in der ganzen  Region ist vorhanden. Das macht auch Tilli Rachner für die VEJ deutlich, die gerade einen Bahn-Plan Ostfriesland auflegt. Martin Mammen betont darüber hinaus, dass es für die Probleme der Streckenführung vor Ort Lösungen gibt. Nun brauche es das Ok und die finanzielle Unterstützung des Bundes, um endlich mit den Planungen beginnen zu können.
„Und es braucht eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel durch den Bund , um auch die Betriebskosten besseren Nahverkehrs vor Ort zu stemmen,“ so Detlev Schulz-Hendel.