„Konkrete Vorgaben für den Windkraftausbau sind ein Signal des Aufbruchs“

Die ost-friesischen Landkreise haben nun Gewissheit darüber, wie groß der Anteil ihrer Flächen ist, der künftig für Windkraftanlagen vorgesehen ist. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) legte heute Berechnungen zum Ausbau der Windkraft in Niedersachsen vor. Ziel der Landesregierung ist es, insgesamt 2,2 Prozent der Landesfläche als sogenannte Vorrangflächen für Windräder auszuweisen. Dazu die regionalzuständigen Landtagsabgeordneten Meta Janssen-Kucz und Sina Beckmann:

Meta Janssen-Kucz

„Im Landkreis Aurich fehlen demnach nur 0,82 Prozent, im Landkreis Leer 0,9 Prozent, im Landkreis Wittmund 1,56 Prozent und in der Stadt Emden gar nur 0,08 Prozent an noch auszuweisenden Flächen, auf denen Windkraftanlagen gebaut werden sollen. In die genauen Vorgaben flossen etwa Bevölkerungsdichte, Art und Umfang der Besiedelung, Abstände, Waldflächen und auch Vogelschutzgebiete ein“, so Janssen-Kucz.
Beckmann ergänzt: „Im Landkreis Friesland sind es 0,46 Prozent der Fläche, auf denen Windkraftanlagen gebaut werden sollen; die Analysen des Umweltministeriums zeigen, dass grundsätzlich auf 1,36 Prozent der Fläche im Landkreis Windräder möglich wären. In der Wesermarsch sind es 1,82% auszuweisender Flächenanteil bei einem Potential von 4,97%. In Wilhelmshaven sind es 0,12% auszuweisender Flächenanteil bei einem Potential von 0,34%.“

„Es ist ein wichtiges Signal des Aufbruchs, weil jeder Landkreis genau weiß, wie groß sein eigener Beitrag zum Gelingen der Energiewende sein wird“, sagt Meta Janssen-Kucz, Abgeordnete (Borkum) und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz im Landtag. Die Entscheidung darüber, wie groß die Vorrangflächen in jedem einzelnen Landkreis sein müssen, sei die Grundlage für das übergeordnete Ziel, die Klimaneutralität Niedersachsens spätestens im Jahr 2040 zu erreichen. „Wir wissen jetzt, was zu tun ist. Die Landkreise können nun die Flächenvorgaben in den Neubau bzw. Repowering von Windrädern umsetzen. Da wir gerade in Ostfriesland schon viele Windparks haben, sind die vom Land geforderten Ziele gerade bei uns kein Kraftakt mehr“, so Janssen-Kucz. „Die von Energieminister Christian Meyer eingesetzte „Taskforce Energiewende“ und der Ausbau einer Servicestelle Windenergie im Umweltministerium wird eine große Unterstützung sein, auch für die Landkreise“, so Janssen-Kucz.

„Wir kennen unsere Landkreise und sind schon stark im Ausbau von Windkraft-Anlagen, aber werden jetzt dennoch schnell damit beginnen, die aktuellen Flächenvorgaben in den Neubau von Windrädern umzusetzen“, ergänzt Fachfrau Sina Beckmann, die selbstständig ist im Bereich Wind, Photovoltaik und Biogas.

Große Hoffnungen setzt Sina Beckmann auch darauf, dass Bürger*innen und Anwohnende nicht nur in die Planungen für mehr Windräder einbezogen, sondern möglicherweise auch an den Einnahmen beteiligt werden. „Wenn nicht nur Investor*innen profitieren, trägt das wesentlich zur Akzeptanz von Windkraftanlagen in der Nachbarschaft und damit zum Umstieg auf eine klimafreundliche Energieversorgung hier bei uns ins Friesland bei“, ist sich Beckmann sicher.