Russisches Uran ist nicht der Weg zur Unabhängigkeit

Zu Forderungen von regionalen CDU-Bundesabgeordneten (Frau Connemann in der Ostfriesen-Zeitung gestern) zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten erklärt Julian Pahlke, grüner MdB aus Leer und zuständig für Ostfriesland und das nördliche Emsland:

AKW
Atomkraftwerk | Bru-nO@pixabay

„Diesen fürchterlichen Krieg mit all seinen Folgen zu missbrauchen, um das Weiterlaufen der Atomkraftwerke zu fordern, zeigt vor allem den Mangel an zukunftsfähigen Ideen in der Union.
Wer jetzt versucht, den Atomausstieg in letzter Minute zu stoppen, um sie als Heilsbringerin zu verkaufen, ignoriert die Fakten und will zurück zum gestern.

Die CDU hat über Jahrzehnte den Ausbau von Erneuerbaren mehr blockiert als gefördert und jahrelang an der gefährlichsten und teuersten Art der Energieerzeugung festgehalten. Klimafreundlich ist die Kernkraft ohnehin nicht, der Abbau von Uran und die Herstellung der Brennstäbe verursacht immense Mengen an CO2, weil Öl und Gas gebraucht werden. Zudem ist Uran endlich- und stammt ironischerweise auch aus Russland.
 
Atommüll
Atommüll | rabedirkwenningsen@pixabay

Jeden Tag, an dem Atomkraftwerke laufen, produzieren sie zudem weiter strahlenden Müll, der sicher gelagert werden muss. Die CDU in der Region konnte gar nicht schnell genug fordern, keinen Atommüll in Emsland oder Ostfriesland einzulagern.
Wenn die Union jetzt Kernkraft will, muss sie auch für den radioaktiven Müll Verantwortung übernehmen. Alles andere ist unseriöses politisches Taktieren, das nicht zuerst das Wohl von Mensch und Umwelt im Blick hat, sondern ideologisch an Technologien aus dem letzten Jahrtausend festhält.

Die Versorgung mit Strom ist nicht gefährdet. Wir werden nun massiv Sonnen- und Windenergie und Speichertechnologie ausbauen. Das sichert auf Dauer eine unahängige, saubere und bezahlbare Versorgung mit Elektrizität.“