Grüne Friesland: Dem Fachkräfte-Notstand entgegenwirken

Sina Beckmann
Sina Beckmann, Grüne Friesland

Sina Beckmann, Direktkandidatin für die Landtagswahl in diesem Jahr und Kreisvorsitzende der Grünen Friesland ist besorgt. „Gerade Handwerksbetriebe sind der Jobmotor und das besonders im ländlichen Raum. Wenn wegen Personalmangels Aufträge abgelehnt werden müssen, dann schadet das der Gesamtregion. Wir müssen hier politisch aktiv werden und die Wirtschaftsförderung weiter stärken. Wir haben keinen Fachkräfte-Mangel, sondern einen Fachkräfte-Notstand und müssen dringend handeln.“

Eine kurze Meldung auf der Titelseite der hiesigen Tageszeitung wies am Mittwoch darauf hin, dass der Nordwesten zu wenig Fachkräfte hat. Pflegedienste finden keine Mitarbeitende mehr, Programmiererinnen und Programmierer gibt es genauso wenig wie Fachpersonal für Handwerksbetriebe.

Wolfgang Ottens
Wolfgang Ottens | Foto: GRÜNE Friesland

Wolfgang Ottens, Kreisvorsitzender der Grünen Friesland, pflichtet ihr bei: „Auch im Gesundheitsbereich, der ja immer noch auf den versprochenen Corona-Bonus wartet, ist das besonders dramatisch. Nicht erst seit Corona sehen wir, wie wichtig die Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind. Wir müssen unbedingt mehr Anstrengungen unternehmen, um mehr Menschen hier in Anstellung zu bringen.“

Das Projekt „Land (er) Leben“ von der JadeBay GmbH ist da ein guter Anfang, so Ottens. Hier werden Nachwuchs-Ärzt*innen für den ländlichen Raum in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Wesermarsch und der Stadt Wilhelmshaven gesucht.

Beckmann reicht das noch nicht aus. „Unsere Region ist attraktiv, hält aber offensichtlich junge Menschen zur Ausbildung und für anschließende Arbeitsverhältnisse nicht hier. Daran müssen wir gemeinsam mit den Betrieben und den Verbänden arbeiten. Die (handwerkliche) Ausbildung muss wieder stärker an Bedeutung gewinnen, die Jobs müssen nicht nur gut bezahlt werden, sondern auch das neue Arbeitsgefühl (Work-Life-Balance) berücksichtigen und den Menschen hier im ländlichen Raum eine Zukunft bieten.“ ist sich Beckmann sicher. Die beiden Kreisvorsitzenden wollen hierzu mit den Industrie- und Handelskammern, Unternehmensverbänden und mit verschiedenen Unternehmen in der Region ins Gespräch kommen, um politisch unterstützen zu können.