Ewiges Meer: der Bohlenweg muss doppelt so breit werden wie bisher!

Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen Wittmund haben sich am Freitag, 28.8. am Ewigen Meer getroffen, um über den abgängigen Bohlenweg und Maßnahmen zu beraten. Als begeisterte Freunde und Experten für das Ewige Meer waren vom Naturschutzbund (NABU) Horst Reichwein und Heino de Vries dabei. Und als Gäste und Unterstützer hatten die Grünen Samtgemeindebürgermeister Jochen Ahrends, Landrat Holger Heymann und die Grüne Bundestagskandidatin Sina Beckmann eingeladen.

Foto: Grüne Wittmund

Georg Janssen, Ortsvorsitzender der Grünen in Holtriem stellt gleich zu Beginn fest: „Die Samtgemeinde hat mit dem nagelneuen, behindertengerechten Sanitärgebäude, den Unterständen und Informationstafeln bereits gute Vorbereitungen getroffen! Die Vergrößerung des Parkplatzes ist in Planung. Jetzt muss unbedingt der Rundwanderweg, der sogenannte Bohlenweg erneuert werden.“ Horst Reichwein weist allerdings darauf hin: „Der Bohlenweg muss doppelt so breit werden, wie er früher war.“ Die Teilnehmer:innen der Runde konnten sich vor Ort überzeugen: da kommt ein Mensch mit Rollator oder Kinderwagen sonst nicht an anderen vorbei. Auf die Frage von Sina Beckmann: „Warum kommt dennoch die Wiederherstellung des Bohlenweges seit 3 Jahren nicht voran?“  entgegneten Horst Reichwein und auch Landrat Holger Heymann, dass die dafür benötigten Gelder (ca. 500.000 EUR) von der Landesregierung bislang nicht zur Verfügung gestellt wurden. Er und auch Samtgemeindebürgermeister Jochen Ahrends drängen aber vehement darauf. Dabei ist laut Jochen Ahrends noch zu klären, inwieweit der Bohlenweg auf dem nachgiebigen Moorboden durch eine Pfahlgründung zwecks längerer Haltbarkeit gestärkt werden müsse.

Im weiteren Verlauf des Besuchs am Eigen Meer konnten sich die Teilnehmer informieren, warum der Erhalt des größten deutschen Hochmoorsees und der angrenzenden Moorlandschaft so wichtig ist für Natur- und Klimaschutz. Sina Beckmann fasste das Ergebnis am Ende zusammen: „Das Moor im Ewigen Meer ist gut 6 Meter tief. Da Moorflächen jährlich um 1 mm in die Tiefe wachsen, lässt sich schnell errechnen, dass hier 6.000 Jahre Erdgeschichte am Werk sind. Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Moorflächen 2-3 Mal so viel CO2 speichern können wie alle Wälder auf der Erde. Genau deshalb ist die Wiedervernässung von Mooren so wichtig – weil es zum einen lange dauert, bis ein Moor in die Tiefe wächst und es zum anderen so einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Wir müssen alles daran setzen, diese Gebiete zu erhalten und zu erweitern. Die Tour im Ewigen Meer hat mich wieder mal sehr beeindruckt, was Natur kann, wenn wir sie lassen.“