Wilhelmshaven: ANGST VOR VERLORENER ZUKUNFT

Bild: A.v. Fintel

– Grüne unterstützen Aktion von Fridays for Future

– Klimawissenschaft muss bei Energieprojekten einbezogen werden

Aktuell hängen an den Bäumen Wilhelmshavens rund 500 Plakate als Protest gegen die geplante Umrüstung des Kraftwerkes auf Holzpellets. Diese Aktion von Fridays for Future unterstützen die Grünen in Wilhelmshaven ausdrücklich.

Antje Kloster
Antje Kloster

„Wenn eine Katze verloren geht, hängen solche Plakate selbstverständlich. Die jungen Menschen von Fridays for Future haben zu Recht Angst, dass sie ihre Zukunft verlieren könnten“, so Kreissprecherin Antje Kloster:
„Wir finden die Aktion absolut berechtigt – zumal auf den Plakaten verantwortungsvoll darauf hingewiesen wird, dass sie wieder abgehängt werden und kein Plastikmüll entstehen soll. Diese Aktion gibt den Bäumen eine Stimme – stellvertretend für alle Bäume, die für das Kraftwerk gefällt werden müssten.“

Während das Verbrennen von Restholz klimatechnisch sinnvoll ist, ist das Fällen von alten Wäldern für den Zweck absolut kontraproduktiv und sogar klimaschädlicher als das Brennen von Steinkohle.

Alexander von Fintel
Alexander von Fintel

„Eine Aktivistin von Fridays in Wilhelmshaven hat mir vorgerechnet, dass das umgerüstete Kraftwerk alle Bäume im Stadtpark in einem einzigen Tag verbrennen könnte“, so Vorstandsmitglied Alexander von Fintel. „Ob diese Rechnung genau stimmt oder nicht: So viel Restholz, wie Onyx benötigen würde, gibt es nicht mehr in Europa. Und selbst wenn sich Onyx durch Überbietung  grüne Pellets sichert, das Entstehen des Werkes wird dazu führen, dass Bäume in anderen Kontinenten für Deutschlands neuen Holzhunger geopfert werden.“

Bundeskanzlerin Merkel hat diese Woche zugegeben, dass ihre Regierungen in den letzten 16 Jahren viel zu wenig gegen den Klimawandel unternommen haben. Die Zeit für warme Wörter und gut gemeinte aber wirkungslose Maßnahmen sei vorbei, so die Grünen weiter. Diejenigen, die Energieinitiativen in der Region wie das geplatzte und ebenfalls klimaunfreundliche LNG-Terminal anstoßen, müssen endlich unabhängige Klimawissenschaftler*innen einbeziehen, damit künftige Projekte tatsächlich einen Beitrag zur Rettung des Klimas leisten.