„Die Probleme der Wirtschaftsförderung Wesermarsch sind struktureller Natur.“ – Wiedereingliederung in die Verwaltung wird diskutiert

Brake Unterweser
Brake(Unterweser) | Foto: Adrian Lack (pixabay)

Fünf Geschäftsführer leiteten in den letzten 10 Jahren die Wirtschaftsförderung Wesermarsch. Die Probleme mit der Führungsspitze waren vielfältig: von Fehlbilanzierungen, Kommunikationsproblemen nach innen und außen bis zu dem Versuch mit Überschüssen an der Politik vorbei millionenschwere Marketingprojekte in freihändiger Vergabe durchzusetzen. Die Mitarbeiter*innen haben diese Skandale und Skandälchen ihrer Geschäftsführer stets aufgefangen. Bei immer mehr Wesermärschler*innen verfestigte sich der Eindruck, dass die Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH trotz ihrer Geschäftsführer funktioniert und nicht wegen ihnen. Erst vergangene Woche wurde öffentlich, dass der Antrag auf Projektförderung beim Bundesministerium für Bildung und Wirtschaft für den „Ideenwettbewerb Wasserstoffrepublik Deutschland“ abgelehnt wurde. Die Bewerbung für dieses Prestigeprojekt hat viele Ressourcen der Wirtschaftsförderung und zeitweise das Engagement der Geschäftsführung gebunden.

Dies haben sich Harm Ellinghusen, Jürgen Janssen und Christina-Johanne Schröder zum Anlass gemacht um Thesen für die Zukunft der Wirtschaftsförderung zu entwickeln:

Fünf Thesen für eine starke, moderne kommunale Wirtschaftsförderung Wesermarsch:

  1. Die Wirtschaftsförderung Wesermarsch hat viele kompetente Mitarbeiter*innen, deren fachliches Knowhow und Netzwerke noch zu selten in das Handeln der Kreisverwaltung eingebunden werden.
  2. Die Wirtschaftsförderung soll neben Industrie und Tourismus ganz klar auch die Interessen von Handel, Gewerbe und Handwerk vertreten.
  3. Die Funktion der Wirtschaftsförderung als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Kommunalpolitik funktioniert nur, wenn alle Fraktionen des Kreistages eingebunden werden.
  4. Die Funktion der Wirtschaftsförderung als Chef-Lobbyistin für die Wesermarsch kann nur volle Wirkung entfalten, wenn ein großer Teil der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hinter ihr stehen. Dazu braucht es mehr Transparenz.
  5. Die Wesermarsch ist ein moderner Wirtschaftsstandort. Es wird Zeit, dass Gremien  Vielfalt und diskriminierungsfreie Kommunikation wirklich leben und als wichtige Bereicherung begreifen.

 

Harm Ellinghusen
Harm Ellinghusen GRÜNER Landratskandidat Kreis Wesermarsch

Harm Ellinghusen (36) – Landratskandidat von BÜNDNS 90/ DIE GRÜNEN

„Als Landrat werde ich die Wirtschaftsförderung Wesermarsch stärker in die Prozesse im Kreishaus integrieren. Die Kompetenzen der Mitarbeiter*innen sollten in mehr Fachbereichen genutzt werden. Da verpufft aktuell zu viel Potential ungehört in der Wirtschaftsförderung. Gemeinsam mit den Gesellschaftern müssen wir prüfen, ob wir die Wirtschaftsförderung wieder ans Haus binden und das Erfolgsmodell vieler Landkreise übernehmen. Handel, Handwerk und mittelständische Industriebetriebe müssen wieder stärker in den Fokus der Wirtschaftsförderung rücken“

 

Christina-Johanne Schröder – Bundestagskandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Christina-Johanne Schröder (37) – Bundestagskandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreistagsabgeordnete und 9 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung. Wasserstoff ist eine wichtige Lösung für die klimaneutrale Industrie in der Wesermarsch. Wer Ja zu Wasserstoff sagt, muss auch Ja zum Ausbau der Erneuerbaren Energien sagen. Noch immer werden Baugebiete ohne Solar auf den Dächern ausgewiesen. Da fehlt es leider an integriertem Handeln. Nur so macht den Industriestandort Wesermarsch zukunftsfähig und sichert die Arbeitsplätze langfristig!“

Jürgen Janssen, GRÜNE Wesermarsch

Jürgen Janssen (69) – Fraktionsvorsitzender Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Mitglied im Aufsichtsrat
„Die Probleme der Wirtschaftsförderung Wesermarsch sind struktureller Natur. Ein großes Problem, denn die Wirtschafsförderung Wesermarsch ist mit Abstand der größte Posten in den freiwilligen Leistungen der Wesermarsch. Der Einblick der Öffentlichkeit, aber auch der demokratisch gewählten politischen Vertreter*innen  ist viel zu klein.“