Hafenwirtschaftsvereinigung soll sich klar zum Klimaschutz bekennen

Grüne fordern öffentliche Diskussion über LNG

Gegenüber der Presse teilte die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung (WHV) vergangene Woche mit, dass man das Gespräch mit den Gegnerinnen und Gegnern des LNG-Terminals suchen möchte, einschließlich der Grünen.

Grundsätzlich sind die GRÜNEN zu Gesprächen mit allen am Thema interessierten Menschen und mit allen involvierten Parteien gerne bereit. Dies haben die Grünen Kreisverbände der Region mit ihrem öffentlichen Themenabend vergangenen Montag unter dem Motto „Wasserstoffregion oder LNG-Terminal“ schon bewiesen.

Ulf Berner
Ulf Berner, Kreissprecher GRÜNE Wilhelmshaven

Kreisvorstandssprecher Ulf Berner zeigt sich ob der nachfolgenden, über die Medien ausgesprochene Gesprächseinladung etwas irritiert. „ Die WHV nahm mit drei Mitgliedern an der Veranstaltung teil, lieferte aber nicht einen einzigen Diskussionsbeitrag. Statt dessen überliess man es allein Herrn Niegsch von der NWO, die Seite der Befürworter eines LNG-Terminals zu vertreten. Da kommt einem die Einladung zu einem Gespräch im Nachhinein etwas vorgeschoben vor.

Die GRÜNEN sehen für Wilhelmshaven eine große Chance als Zentrum der Wasserstofftechnologie Zeichen zu setzen und mit innovativen und nachhaltigen Konzepten, Wirtschaft und Wissenschaft nach Wilhelmshaven zu holen.

Ein LNG-Terminal, das gerfracktes Gas aus den USA oder unter prekären Bedingungen gefördertes Erdgas aus Katar verarbeitet und das die Verbrennung fossiler Energieträger auf weitere Jahrzehnte manifestiert, lehnen GRÜNE grundsätzlich ab.

Dass wir besonders in der Schifffahrt Flüssiggasantriebe als Übergangstechnologie benötigen, ist kein Geheimnis. Wie und wo dieses Gas produziert wird und ob es nicht auch synthetisch hergestellt werden kann sollte Gegenstand der derzeitigen Debatte sein.

Antje Kloster, Ratsfrau und Kreissprecherin, GRÜNE Wilhelmshaven

Wenn wir bei den CO2 Emissionen nicht energisch auf die Bremse treten, sind weder das 1,5°C noch das 2,0°C Ziel zu erreichen. Eine Folge wird die weitere dramatische Schmelze des Poleises sein, verbunden mit einem eklatanten Meeresanstieg. Dann braucht sich die WHV gar keine Gedanken mehr um Wirtschaft in Wilhelmshaven machen, denn das wird dann im Meer versunken sein.Von der WHV vermissen wir ein klares Bekenntnis zur effektiven Bekämpfung der Klimakrise.“, gibt Vorstandssprecherin Antje Kloster zu bedenken.

Alexander von Fintel
Alexander von Fintel

Vorstandsmitglied Alexander von Fintel sieht unter Bedingungen Erfolgschancen für Gespräche: „Wenn die WHV Interesse hat, eine innovative, nachhaltige und den Klimaschutz priorisierende Wirtschaftsentwicklung, gemeinsam mit allen Beteiligten und Interessierten zu diskutieren und voran zu bringen, dann sehe ich sehr gute Chancen für erfolgreiche Gespräche und wichtige Impulse für die Stadt.