Den Wolf als Teil unserer Natur begreifen

Zitat“Natur und Mensch können nur dann im Einklang leben, wenn wir einsehen, dass wir Menschen ein Teil dieser Natur sind. Auch der Wolf war bis zu seiner Ausrottung durch den Menschen Teil dieser Natur, so wie es z.B. Tiger in Indien heute noch sind“

Dr. Arendt Hindriksen

Ostfriesland muss wolfsfrei bleiben – Küstenschutz muss vorgehen”, so lautet die Forderung des Landwirtschaftlichen Hauptvereins bzw. des ostfriesischen Landvolks und basiert dabei gleich auf zweierlei Irrtümern.
Zum einem ist diese Forderung rechtswidrig, weil sie gegen deutsches und europäisches Recht verstößt. Die CDU-geführte Bundesregierung hat den Vertrag zur Wolfsordnung unterschrieben und damit die Ansiedlung des Wolfes in unserem Land wieder möglich gemacht. Zum anderen wird der Küstenschutz durch die Anwesenheit des Wolfes als gefährdet angesehen, weil Schäfer nicht mehr bereit sein würden, ihre Schafe auf den Deichen weiden zu lassen. Doch Küstenschutz bedeutet mehr als einfach “Abwesenheit des Wolfes”, und es gibt Möglichkeiten Artenschutz und Nutztierhaltung zusammen zu meistern.
Wolfsfreie Zonen einzurichten ist schlichtweg Unsinn. Der Wolf wird sich nicht daran halten. Und: wer sind wir eigentlich, dem Wolf seine natürliche Umgebung zu verweigern? Wir treten für den Schutz von Elefanten und Tigern in anderen Ländern ein. Wir züchten und halten fabrikmäßig „Nutztiere“, transportieren sie unter qualvollen Bedingungen durch ganz Europa und schlachten sie unter oftmals grausamen Bedingungen für Tier und Mensch ab, um sie dann zu verzehren. Kein Wolf in Ostfriesland, das müsste konsequenterweise ja auch heißen: kein Tiger in Indien und kein Elefant in Kenia. Auch da müssen Kinder und Erwachsene lernen, mit Tieren zu leben, sich darauf einstellen. Jens Nähler hat das im Harlinger schön kommentiert: Der Mensch ist – im Gegensatz zum Tier – in der Lage, sich auf eine Situation einzustellen.

Arendt Hindriksen, Kreisvorstandssprecher Wittmund

Zitat“Es geht nicht um das Problem ‘Wolf’. Der ist schon längst bei uns heimisch, auch wenn es auf unserer ostfriesischen Halbinsel z.Zt. nur um 3 Wölfe geht. Es geht darum, wie wir mit dem Wolf umgehen. Unsere menschliche Intelligenz und unsere Vernunftsnatur können uns dabei helfen, Natur und Mensch als Einheit zu begreifen.”

 

 

Und wir können uns auf die Situation einstellen!

Die rot-schwarze Unentschlossenheits-Koalition in Hannover muss endlich zu Potte kommen: Entsprechend der deutschen und europäischen Rechtsprechung wollen wir den Wolf nach seiner Natur leben lassen. Wir fordern die Landesregierung auf, sich stärker in der Förderung und Unterstützung von Schutzmaßnahmen und für ein Weidemanagement für gefährdete Tiere (Schafe, Kühe…) einzusetzen. Dazu gehört eine 100% Übernahme von Weidetier-Schutzkosten für alle Betriebe, die Weidetiere halten. Und zwar präventiv, nicht erst, wenn Wölfe schon Tiere gerissen haben! Neben der Erstattung von Zaunkosten muss der Arbeitsaufwand der Tierhalter Berücksichtigung finden. Eine personelle Aufstockung in der Antragsbearbeitung innerhalb des Umweltministeriums ist ebenso durchzusetzen.

Der Kreistag Wittmund und die Gemeinden sollten sich für diese Maßnahmen mit einer Resolution an die Landesregierung einsetzen,“ so die grüne Gemeinderätin und Kreistagsabgeordnete Doris Stehle.