Kein Plan bei der Landesregierung gegen Mäuseplage

Zur heutigen Unterrichtung über die Mäuse- und Wiesenschnakenplage im Landwirtschaftsausschuss sagt Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion:

 

Miriam Staudte, MdL | Agrarpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion

ZitatAgrarministerin Otte-Kinast und Umweltminister Lies kündigen an, schnelle Hilfe für die Landwirtschaft zu leisten. Zeitgleich legt die Unterrichtung im Agrarausschuss jedoch schonungslos offen, dass es überhaupt noch kein Konzept dafür gibt, geschweige denn Einigkeit zwischen Umwelt- und Agrarministerium.
Deutlich ist geworden, dass das Ausmaß der Mäuseplage zu spät erkannt wurde und auch der Wiesenschnakenbefall erst spät in den Blick genommen wurde. Es gibt viele Möglichkeiten für behutsame Eingriffe, wie Walzen der Flächen und eine anschließende behutsame Schlitzsaat, bei der weite Teile der bisherigen Grasnarbe erhalten bleibt. Artenreiches Grünland darf nicht in artenarmes Grünland umgewandelt werden.
Die Vorstellung im Landwirtschaftsministerium, gegen die die Probleme mit Wiesenschnaken jetzt allen Ernstes verbotene Insektizide einzusetzen, stößt derzeit noch im Umweltministerium auf Ablehnung. Dies wäre nur mit einer Notfallzulassung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) möglich. Sollten diese Gifte zum Einsatz kommen, wäre es das Aus für Kiebitze und andere Vögel, die sich von diesen Insekten ernähren.“

Die Mäuseplage ist in der Wesermarsch bereits angekommen und breitet sich weiter gen Westen aus.
Dazu Christina – Johanne Schröder, Sprecherin der Grünen Kreistagsfraktion in der Wesermarsch:
Christina-Johanne Schröder
Christina-Johanne Schröder, Vorstandsmitglied GRÜNE KV Wesermarsch, Fraktionssprecherin im Kreistag

ZitatDie Massenausbreitung wird durch die Trockenheit der letzten Jahre und den milden Winter stark begünstigt. Unsere GRÜNE Fraktion hat im Ausschuss für Bauen, Kreisentwicklung, Landwirtschaft und Umwelt den Antrag gestellt die Mäuseplage in der Wesermarsch und die Stärkung des Grünlandes bei der nächsten Sitzung am 25. Februar auf die Tagesordnung zu nehmen. Es soll ein Experte des Grünlandzentrums zu dem Tagesordnungspunkt eingeladen werden. Er soll informieren, wie die Grünlandbetriebe in Hinblick auf Klimawandel und Betriebsökonomie gestärkt werden können, nach der Trockenheit 2017, den Dürrejahren 2018 und 2019 sind die Betriebe durch die Mäuseplage an der Belastungsgrenze.“