Erneute Havarie vor Ameland

Von MSC Zoe nichts gelernt?

Dienstagnachmittag hat die OOCL RAUMA vor Ameland sieben Container bei stürmischem Wind verloren, bisherigen Medienberichten zu folge soll in den Containern überwiegend Papier geladen sein. Die Rauma war auf der Südroute unterwegs, da sie mit einer Maximalkapazität von 1425 Containern nicht zu den großen Frachtschiffen zählt, denen die Nordroute zum besseren Schutz der Inseln empfohlen wird.
Bereits im Januar 2019 hatte die MSC Zoe hier den ersten Teil ihrer Ladung verloren, weitere Container gingen seiner Zeit vor Borkum über Bord.

Bärbel Kraus, Vorsitzende des GRÜNEN OV Langeoog

Bärbel Kraus, Sprecherin des OV Langeoog:

ZitatDer Unfall der MSC Zoe ist grade mal ein Jahr her und am Meeresboden sind immer noch 1/3 der 340 havarierten Container „unterwegs“. Deren Bergung ist letztes Jahr eingestellt worden, die Fracht wird nun nach und nach bei uns anlanden. Wir warten da auf 1.100 Tonnen Ladung,

Spielzeuganspülung auf Langeoog

die bei uns und an der ganzen Nordseeküste über kurz und lang angespült werden. Gestern kam wieder ein Schwung Spielzeuge an unseren Stränden an. Und nun sind schon wieder Container über Bord gegangen. “

Meta Janssen-Kucz
Meta Janssen-Kucz, MdL und Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags

Meta Janssen – Kucz, MdL hatte bereits zur Havarie der Zoe deutlich gefordert, dass die Ladungssicherung endlich professionalisiert wird:

Zitat…der Beschluss für die Stärkung der Ladungssicherheit muss endlich umgesetzt werden. Laschen ist Hafenarbeit und muss professionell ausgeführt werden. Ebenso fordern wir, endlich die Hafenordnungen im Rahmen der Küstenkonferenz zu ändern, wirksame Kontrollen vor dem Auslaufen durchzuführen und Sanktionen bei Verstößen zu verhängen.“

Container im Meer sind besonders für die Fischerei gefährlich. Die Container knapp unter der Meeresoberfläche können vom Radar nicht geortet werden. Die Kollisionsgefahr ist sehr hoch. An den Containern auf dem Meeresboden können sich Fanggeschirre oder Netze verhaken, was schlimmstenfalls zum Kentern führen kann.

Die noch im Meer verliebenen ca. 120 Container der MSC ZOE werden mittlerweile nicht mehr an der Meeresoberfläche sondern nur noch am Grund vermutet.

Die Such-, Aufräum -und Entsorgungskosten für die bisher geborgene und angespülte Ladung der Zoe belaufen sich auf mehrere hunderttausend Euro. Der Verbleib der Gefahrgutcontainer und deren Auswirkungen auf Flora und Fauna ist ungeklärt und die Suche von deutscher Seite eingestellt.